Am 20-22 Mai fuhr ein Konvoi von 14 BMF- Mitgliedern zum Militärfahrzeugtreffen nach Pleš, das im ehemaligen Grenzstreifen zwischen Deutschland und Tschechien liegt. In dem kleinen idyllischen Dorf Friedrichhäng in der Nähe von Schönsee/ Oberpf. ging es zu einem kleinen Grenzübergang, der in einen befestigten Waldweg mündete. Nach ca. 3 km Fahrt im verwilderten Niemandsland tauchte plötzlich ein frisch renoviertes Gebäude vor uns auf, das nach damaligen Beobachtungen einst als Aufwärmhütte für tschechische Grenzsoldaten diente. Der jetzige Besitzer Marrek hatte ganze Arbeit geleistet und aus diesem baufälligem Objekt ein schönes Restaurant mit Zimmern zum Übernachten geschaffen. Es war dort absolut still und urig und auf der angrenzenden Wiese super für unser schnell aufgebautes Lager. Von dort haben wir unter Anführung von Bernd Beutel und Johann Liegl unsere täglichen Expeditionen zu den rundum gelegenen interessanten Sehenswürdigkeiten und Ortschaften gestartet. Da sind wir z.B. am Samstag Morgen im Konvoi zurück nach Deutschland in die Ortschaft Eslarn, um die privaten Oldtimer von Herrn Kaiser zu besichtigen. Es war eine riesige Sammlung an restaurierten Fahrzeugen, Dampfmaschinen in verschiedensten Größen und Epochen, Bulldogs, Pkws, Lkws, Mopeds uvm. zum Staunen. Eine echte Augenweide, so etwas sieht man nicht jeden Tag. Anschließend gings über den Grenzübergang Tillyschanz nach Tschechien mit der Gelegenheit zum billigem Tanken. Weiter dann nach Smolov-Rybnik, wo wir ausgezeichnete böhmische Spezialitäten zu Mittag gegessen haben. Gut gestärkt gings bei schönstem Wetter durch den idyllischen Böhmerwald zu den "verschwundenen Dörfern". Dort bekamen wir einen tiefen Einblick in die Vergangenheit dieser Region, wie es ursprünglich vor dem Bau des elektr. Grenzzauns ausgesehen hatte. Dazu erklärte uns Herr Paa interessante Details aus dieser Zeit, da dessen Vater und Vorfahren dort gelebt hatten. Nach dieser sehr interessanten Zeitreise fuhren wir zurück ins Lager, wo wir den Tag gemütlich am Lagerfeuer ausklingen ließen. Einige ließen es sich nicht nehmen und statteten einer verlassenen großen Grenzkaserne in der Nähe einen Besuch ab. Die Natur hatte sich hier ihr Terrain bereits zurückerobert. Die Gebäude zeigten grobe Verwahrlosung. Eingeschlagene Fenster, quietschende Flügeltüren, lange staubige Gänge, leere Info- und Kinoräume, verschmutze Duschen und Stuben mit Plakaten von nackten Schönheiten und Gemälden. Nach diesem Zeitzeugnis einer geschichtlichen Vergangenheit gings zurück ins Camp.
Am Sonntag fuhren wir dann zu diesem zivilen Aussichtsturm, den wir beim Frühstück stets im Blickfeld hatten. Der militärische in CS war uns leider verwehrt wegen Anhebung NATO-Gefahrenstufe im Zuge der Tötung von Osama Bin Laden. Es folgte ein 3/4 stündiger Fußmarsch durch den ehemaligen Grenzwald vorbei an verlassenen Hausruinen und rostigen Schlagbäumen zum Turm auf deutscher Seite. Dieser bot uns nach einem anstrengenden Aufstieg von vielen steilen Treppen einen super Ausblick bei schönstem Wetter in alle Richtungen. Es war ein wirklich sehr schönes, lehrreiches Treffen, was unser Mitglied Bernd Beutel mit Johann Liegl da für uns auf die Beine gestellt hat. Nochmals vielen Dank dafür. Ebenfalls ein großes Dankeschön an den tschechischen Grundstücks- und Restaurantbesitzer Marrek. Das Essen war gut und günstig, die Zimmer für die mit angereisten Warmduscher waren super, wir kommen gerne wieder. Bilder findet ihr wie immer in unserer
Galerie.